Sozialkunde

 

Das Fach Sozialkunde legt einen weichitgen Grundstein für die Demokratieentwicklung und die Allgemeinbildung, da es den SchülerInnen ermöglicht, ein grundlegendes Verständnis für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu entwickeln. Durch den Sozialkundeunterricht lernen die SchülerInnen, wie unsere Regierung funktioniert, wie politische Entscheidungen getroffen werden und wie sie sich aktiv an der demokratischen Prozessen beteiligen können. Darüber hinaus ermöglicht Sozialkunde den SchülerInnen, soziale Probleme zu erkennen und zu analysieren. Dies hilft ihnen, ein Bewusstsein für die Welt um sie herum zu entwickeln. Außerdem fördert es das kritische Denken, Empathie und Toleranz, da die Schüler zum Beispiel in Rollenspielen verschiedene Perspektiven einnehmen und Meinungen kennenlernen. Eines der obersten Ziele schulischer Bildung überhaupt ist es, junge Menschen zu befähigen, sich in der modernen Gesellschaft zu orientieren und politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen und Probleme kompetent zu beurteilen. Dabei sollen sie ermuntert werden, für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Gerechtigkeit, wirtschaftliche Sicherheit und Frieden einzutreten. Diesem übergeordneten Ziel sind grundsätzlich alle Unterrichtsfächer verpflichtet, insbesondere aber die des gesellschaftswissenschaftlichen Bereichs. Demokratin oder Demokrat zu sein muss man lernen. Deswegen vermittelt Demokratiebildung  unsere Verfassungsprinzipien im Grundgesetz und deren Bedeutung für ein freies und gerechtes Zusammenleben. Nur wer seine Mitgestaltungsmöglichkeiten in Gesellschaft und Politik sowie seine Grundrechte kennt, kann ein selbstbestimmtes Leben in unserer Demokratie führen und sich als mündiger Aktivbürger für seine Interessen einsetzen. Gerade in der heutigen Zeit, in der Deep Fake, Fake News und diverse Plattformen und Kanäle junge Leute stark beeinflussen, ist es für uns LehrerInnen überaus wichtig, SchülerInnen ein Werkzeug an die Hand zu geben, um kompetent urteilen und medienkompetent Quellen untersuchen zu können. Unsere Schule legt zudem einen Schwerpunkt auf kontroverse Diskussionen mit politischen und wirtschaftlichen Akteueren, was den schulischen Alltag bereichert und in hohem Maße zu einer persönlichen, politischen Orientierung sorgt.

 

 

„Politik zum Anfassen“ - Schuljahr 2023/2024

 

Schulbesuchstag am 09.11.2023

An die Reichspogromnacht von 1938 wird jährlich am 9. November auch in Rheinland-Pfalz erinnert. Seit 20 Jahren gehen Landtags-Abgeordnete in Schulen, um dort mit Jugendlichen zu diskutieren. Die SchülerInnen unserer Schule haben diese Gelegenheit genutzt und viele Fragen vorbereitet. Zu Gast waren dieses Jahr Markus Wolf (CDU) und Christoph Spies (SPD).

 

 

Aus dem Archiv - Schuljahr 2022/2023

Januar 2023

Am 30.01.2023 hat der Stammkurs Sozialkunde von Frau Mattke das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe besucht.


März 2023

Am 09.11.2023 kam Markus Wolf, Abgeordneter für den Wahlkreis Bad Dürkheim im Landtag Rheinland-Pfalz, zu Besuch, um mit den Schüler:Innen des Sozialkunde-Leistungskurses von Frau Mattke über Regionalpolitik, die EU und die CDU zu diskutieren.


Juni 2023

Am 15.06.2023 zog das Sozialkunde-Team beim Wirtschaftswettbewerb YES (Young Economic Solutions) beim Regionalfinale in Essen ins Finale ein.

Am 27.06.2023 kam Johannes Steiniger (MdB, CDU) zu uns an die Schule, um mit den beiden Leistungskursen Sozialkunde (ebm (11), mtk (12)) über die Zukunft Europas zu debattieren.

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Juniorwahl 2021

Nach der Teilnahme an der Junior-Bundestagswahl 2017, der Junior-Europawahl 2019 und der rheinland-pfälzischen junior-Landtagswahl 2021 nahmen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 - 13 auch an der diesjährien Junior-Bundestagswahl teil. Gewählt wurde zwischen dem 20.09. und 24.09.2021 in den jeweiligen Klassenräumen im Sozialkundeunterricht, mit Wahlkabinen, Stimmzetteln und versiegelter Wahlurne, wie es sich für eine demokratische Wahl gehört. Die Ergebnisse gingen in das bundesdeutsche Gesamtergebnis der Juniorwahl ein. Bei der "echten" Wahl zählen wir natürlich nicht mit, es war dennoch sicherlich eine interessante Erfahrung für alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler.

Bei der Juniorwahl geht es nach eigener Aussage der Organisatoren um das "Üben und Erlernen von Demokratie"(s. Flyer, PDF). Weitere, allgemeine Informationen zur Juniorwahl finden Sie hier: https://www.juniorwahl.de/juniorwahl-btw-2021.html


Und so hat das WHG gewählt:

 

 

 

Sozialkunde – die „Lehre vom gesellschaftlichen Zusammenleben“

Deutschland ist eine freiheitliche Demokratie. Alle, die hier leben, dürfen mitbestimmen, wie sie leben wollen. Das beginnt mit der Geburt, denn Eltern, Kindergarten, Schule – sie alle fragen immer auch danach, was das Kind möchte und braucht.

Aber wie setzen wir uns für eigene Interessen ein? Oder für die Interessen anderer, denen wir helfen wollen? Welche Spielregeln gibt es, an wen können wir uns wenden, wie „machen“ wir Politik?

Damit Jugendliche dazu möglichst früh etwas lernen können, fahren wir bereits in der sechsten Klasse für einen Tag in den rheinland-pfälzischen Landtag. Alles weitere dazu findet sich hier.

Im Sozialkundeunterricht von Klasse 8 bis 13 wird dieses erste Wissen dann vertieft und ausgeweitet. Dazu sprechen wir über viele verschiedene Themen, die für das Zusammenleben in der Gesellschaft wichtig sind, laden Politiker zu Gesprächen ein und fahren mit manchen Gruppen auch ins  

Bundesverfassungsgericht nach Karlsruhe oder in den Bundestag,                               Besuch unserer Ministerpräsidentin am WHG 2018

Bundesrat und Bundeskanzleramt nach Berlin.                                                                         

 

Eine Auswahl unserer Themen:

Was sind Rechte und Pflichten Jugendlicher?

Wie funktioniert die Wirtschaft?

Welche Rolle spielen Medien in der Demokratie?

Was machen Bundeskanzler, Bundestag und andere „Verfassungsorgane“?

Wie funktioniert die EU?

Wie kann es Frieden und Sicherheit weltweit geben?

 

 

Beispiele unserer außerunterrichtlichen Aktivitäten:

 

Ein Videoprojekt der 9b zum Thema Grundgesetz: 

 

Die 5c und die 6c im Mainzer Landtag

„Demokratie heißt, sich in seine eigenen Angelegenheiten einzumischen“ (Max Frisch).

Demokratieerziehung beginnt zu Hause und findet auch in Kindergarten und Schule statt. Wo Menschen zusammenleben und –arbeiten, müssen immer wieder Lösungen für Probleme gefunden werden. Dies geschieht oft im gemeinsamen Ringen um einen Konsens oder einen Kompromiss. Klassensprecher/innen, Schülersprecher/innen und Verbindungslehrer/innen sind schulische Beispiele für demokratisch gewählte Vertreter, um Schülerinteressen zu kommunizieren und einzubringen. Auch die Klassenleiterstunde wird genutzt, um demokratische Prozesse einzuüben.

Das Fach „Sozialkunde“ wird zurzeit erst ab Klassenstufe 9 unterrichtet. Da die Landesregierung verstanden hat, dass man nicht früh genug mit der politischen Bildung beginnen kann, wird Sozialkunde ab 2021/2022 bereits ab der achten Klasse und mit mehr Stunden als bisher in der Mittelstufe unterrichtet werden. Doch sollte man nicht sogar schon früher beginnen?

Am Studientag im September besuchte ein Teil des Kollegiums den Landtag, um auszuloten, inwieweit dieser als Exkursionsziel für Klassen in Frage kommt. Da das Landtagsbesuchsprogramm derzeit massiv ausgebaut und an die Bedürfnisse jüngerer Kinder angepasst wird, meldeten wir zwei Klassen der Orientierungsstufe an.

Die Klasse 5c durfte am 13. Januar den Anfang machen, die 6c fuhr am 22. Januar 2020 nach Mainz. Die Veranstaltung fand im Plenarsaal statt, so dass die Kinder die Plätze der Abgeordneten einnehmen und die Atmosphäre sowie die Arbeit vor Ort selbst erleben konnten. Nach einer theoretischen Einführung konnten die Schüler praktisch arbeiten. Sie setzten sich mit ihren eigenen Erfahrungen mit digitalen Medien auseinander und sammelten Pro- und Contra-Argumente zum Thema „Digitalisierung von Schulen – Sollen alle Kinder mit Tablets ausgestattet werden?“. Die daran anschließende „Parlamentssitzung“ empfanden die Kinder als Höhepunkt des Tages. Die Klasse war in zwei „Fraktionen“ aufgeteilt: die Mitglieder der „Koalition“, welche den Antrag auf Digitalisierung ins Parlament einbrachten, und die „Opposition“, die sich gegen die Einführung von Tablets entschieden hatte. Es wurden zunächst ein Landtagspräsident und die Fraktionsvorsitzenden gewählt. Der Präsident eröffnete die Sitzung und die Fraktionsvorsitzenden trugen die Argumente der Parteien am Rednerpult vor. Anschließend fand die Debatte der Abgeordneten statt, hierbei erteilte der Präsident Rederechte und schaltete die Mikrophone frei. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert und ernsthaft bei der Sache: Begründungen wurden formuliert, Argumente ausgetauscht und widerlegt. So ergab sich ein differenziertes Bild. Gründe des Umweltschutzes wurden genauso benannt wie pädagogische oder medizinisch-psychologische Kriterien. In der abschließenden Abstimmung konnte die „Opposition“ jeweils den Sieg für sich verbuchen, denn sie konnten durch ihre gute Argumentation zwei Mitglieder der „Koalition“ überzeugen,  gegen den Antrag zu stimmen (5c) bzw. sich zu enthalten (6c). Durch die so entstehende Stimmengleichheit war der Antrag abgelehnt. Auch das ist Demokratie: Jeder Abgeordnete ist frei und nur seinem Gewissen verpflichtet.

Die Klasse 6c war an diesem Tag genauso begeistert bei der Sache wie die Fünftklässler und sie waren so vertieft in das Thema, dass auch beim Mittagessen weiter Argumente gesammelt, Pläne und Strategien geschmiedet wurden, um die Gegenseite zu überzeugen. Ein weiterer Lerneffekt war, dass die Kinder erfuhren, dass man sich auf der Sachebene durchaus uneins und in der Debatte heftige Gegner sein kann, aber am Ende des Tages trotzdem als Freunde nachhause geht.

Der Tag am außerschulischen Lernort im Landtag bot viel Abwechslung und Lernzuwachs, neue Eindrücke, erforderte Mut, um für sich und seine Meinung einzustehen und war für alle Beteiligten ein absolut gelungener Tag und ein voller Erfolg.

Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder dabei sein können und bedanken uns herzlich beim Landtag Rheinland-Pfalz für diese tolle Möglichkeit.

Karoline Ries, Tamara Kirschner und Juliane Krah

 

„Politik zum Anfassen“ - Schuljahr 2018/2019

August 2018

Workshops über das Leben in der DDR, geleitet von der Deutschen Gesellschaft e. V., anschließend Zeitzeugengespräch mit Steffen Gresch

 

November 2018

Gespräche mit Abgeordneten des Landtags Rheinland-Pfalz anlässlich des Gedenktages 9. November

 

Viertägige Berlinfahrt des Leistungskurses Sozialkunde Stufe 12 auf Einladung des MdB Johannes Steiniger

 

Themenabend an der Atlantischen Akademie Kaiserslautern mit dem Leistungskurs Sozialkunde Stufe 13, „Außenpolitik live: Diplomaten im Dialog – wie weiter zwischen Deutschland und den USA“

 

Februar 2019

Besuch der Jugendoffizierin im Sozialkunde Leistungskurs Stufe 13

 

März 2019

Gespräch mit MdB Johannes Steiniger anlässlich der Europawahlen und der Rolle Deutschlands in der EU

 

April 2019

 

 

Besuch unserer Ministerpräsidentin am WHG und Gespräch mit Malu Dreyer zu den Themen Jugend und Bildung, Umweltschutz und Migration

 

 

 

 

 

 

 

Mai 2019

Durchführung der Juniorwahl zum Europäischen Parlament

 

November 2019

 Schulbesuchstag der Mitglieder des Landtags anlässlich des "Schicksalstags der Deutschen 9. November" - Diskussionen mit ausgewählten Lerngruppen Stufe 10-13

 

 

Auch im Schuljahr 2018/2019 gab es für diverse Schülergruppen wieder die Möglichkeit, politische Orte bzw. Akteure hautnah zu erleben. Bereits zum zweiten Mal fanden im August am WHG, direkt nach den Sommerferien, Workshops der Deutschen Gesellschaft e. V.  zum Thema DDR statt, um den beiden teilnehmenden Klassen aus Stufe 10 und 12 vor Augen zu führen, wie sich das eigene Leben gestaltet, wenn man nicht Bürgerin oder Bürger einer freiheitlich demokratischen Grundordnung ist. Das anschließende Zeitzeugengespräch mit dem ehemaligen Dissidenten Steffen Gresch wurde wie bereits bei Wolfgang Welsch im Vorjahr für mehrere Schülergruppen geöffnet und daher in die Aula verlegt.

Im November folgte dann die lange vorbereitete viertägige Studienfahrt des Leistungskurses Sozialkunde Stufe 12 nach Berlin, mittlerweile Tradition am WHG. Mit dem ICE ging es Samstag von Mannheim nach Berlin, wo nach Bezug der Unterkunft erste eigene Erkundungen stattfanden. Ab Sonntag war das Programm dicht gepackt: Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen, des ehemaligen Stasigefängnisses; Besichtigung ehemaliger Fluchttunnel von der DDR in die Bundesrepublik Deutschland mit dem gemeinnützigen Verein Berliner Unterwelten e. V; Besuch des Bundesministeriums der Finanzen; Besuch des Deutschen Bundestages sowie des Paul-Löbe-Hauses, verbunden mit einem gemeinsamen Mittagessen und einstündigem Gespräch mit MdB Johannes Steiniger; Begehung des Holocaustdenkmals am Brandenburger Tor; Besuch des Bundesrates; Besuch des Bundeskanzleramtes. Dazwischen gab es immer wieder Zeit für eigene Schwerpunktsetzungen in Kleingruppen: Checkpoint Charlie, Ausstellungen, Fernsehturm und vieles mehr.

 Und schon war es Dienstagnachmittag, der Zug nach Mannheim musste bestiegen, die Schule Mittwochmorgen wieder besucht werden. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Fahrt war extrem bereichernd, auch für studierte Politologen, also uns Sozialkundelehrer. Überall ließ sich Neues in Erfahrung bringen, einige Eindrücke werden sicher erhalten bleiben. Das Programm war erschöpfend genug, um Schülerinnen und Schüler abends todmüde ins Bett fallen zu lassen – auf einer Studienfahrt zumindest für die Aufsichtspersonen nicht das Schlechteste.

Aber der November bot noch ein weiteres Highlight: Zum ersten Mal nahmen wir vom WHG dieses Schuljahr die Gelegenheit war, Landtagsabgeordnete anlässlich des für Deutschland doch sehr schicksalsträchtigen 9. Novembers ans WHG einzuladen, um über den 9. November, die Folgen für das politische System und die Politik Deutschlands sowie aktuelle Themen zu sprechen. Es folgten unserer Einladung MdL Dirk Herber von der CDU, MdL Manfred Geis von der SPD sowie MdL Iris Nieland von der AfD. Jeder von ihnen besuchte eine andere Schülergruppe für die Dauer einer Unterrichtsstunde und kam dort mit den Anwesenden ins Gespräch.

Im März erhielten wir die Möglichkeit, mit MdB Johannes Steiniger über EU-Themen zu sprechen. Dieses Angebot nahmen wir schon allein wegen der anstehenden Europawahl als Vorbereitung gerne an. Es kam zu einem 90-minütigen Gespräch im Leistungskurs SK 12 sowie anschließend noch 45 Minuten im Leistungskurs SK Stufe 11 zusammen mit einer 10. Klasse. Zu den diversen Themen gehörten natürlich auch der umstrittene und gerade von der Jugend abgelehnte Artikel 13 bzw. 17 der EU zum Schutz des Urheberrechts sowie der Brexit.

Das absolute Novum war jedoch der Besuch der Ministerpräsidentin Malu Dreyer im April. Dazu gibt es in der Jahresschrift einen eigenen Artikel von Frau Mattke, so wie auch zum Themenabend an der Atlantischen Akademie im November und dem Besuch der Jugendoffizierin im Februar. Wie bei allen Gesprächen mit politischen Akteuren verging die Zeit mit Frau Dreyer viel zu schnell, um alle Themen und Fragen durchzubekommen. Erfreulicherweise sind unsere Schülerinnen und Schüler so interessiert, dass sie problemlos einen ganzen Vormittag durchfragen und diskutieren könnten.


 

Exkursion der beiden Leistungskurse Sozialkunde 12 nach Berlin    

 

„Politik hautnah erleben“ – das war das Motto der Exkursion der beiden LKs Sozialkunde der MSS 12 vom 11. bis 15. November 2015 nach Berlin.

 

Auf Einladung des Bad Dürkheimer Bundestagsabgeordneten Johannes Steiniger (CDU), der selbst vor einigen Jahren am WHG sein Abitur ablegte, machten sich die beiden Leistungskurse für viereinhalb Tage auf den Weg nach Berlin.

 

Die Bundestagseinladung ermöglichte es, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen: wir verfolgten die Debatte im Parlament, genossen den Blick von der Kuppel über die Hauptstadt und erlebten das Parlamentsgeschehen. Im Gespräch mit dem Abgeordneten erfuhren wir viel über Ausschussarbeit, Treffen mit Experten und verschiedenen Beratungsgremien und erkannten, dass sich nur ein Teil der politischen Arbeit im Plenum des Bundestages abspielt.

 

Im weiteren Verlauf unseres Berlin-Programms besuchten wir das Bundesministerium für Verteidigung, wo wir in einem Vortrag über die Arbeit des Ministeriums und der Bundeswehr sowie aktuelle Einsätze informiert wurden und in einer anschließenden Gesprächsrunde unsere eigenen Fragen und Kritik loswerden konnten.

 

Den Freitagmorgen nutzten wir, um selbst in die Rolle von Entscheidungsträgern zu schlüpfen – zumindest kurzzeitig: Im Bundesrat erwartete uns neben der Führung durch das Haus vor allem ein Planspiel, bei dem in Gruppen die Mitwirkung der Länder an der Gesetzgebung simuliert wurde. Eine spannende Erfahrung!

 

Als weitere Institution besuchten wir das Bundeskanzleramt – die Hochsicherheitsatmosphäre beim Einlass, die Architektur und die Dimensionen des Gebäudes – eine besondere Atmosphäre!

 

Einblicke in das Thema Medien bekamen wir im ARD-Hauptstadtstudio, welches in direkter Nähe zum Bundestagsgebäude seine Polit-Talks, aktuelle Sendungen und Wahlsendungen produziert. Live dabei waren wir zudem am Donnerstagabend bei der ZDF-Sendung Maybrit Illner, bei der die prominenten Gäste (u.a. Grünen-Chef Cem Özdemir und Kanzleramtsminister Peter Altmaier) zum Thema Flüchtlingsdebatte diskutierten.

 

Einen Ausflug auf die politische Landesebene unternahmen wir bei dem Besuch der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in den Ministergärten, einem Areal, in dem sich einige der Bundesländer durch ihre Vertretungen präsentieren.

 

Berlin – das heißt auch immer Konfrontation mit der wechselhaften deutschen Geschichte und insbesondere der Phase der Teilung. Die Schreckensseiten des DDR-Regimes bekamen wir bei dem Besuch des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen zu sehen. Zwei Zeitzeugen und selbst ehemalige Insassen des Gefängnisses erzählten von den menschenunwürdigen Bedingungen der Haft, den strategischen Verhörmethoden der Stasi-Beamten und vor allem von ihrer eigenen beeindruckenden Lebensgeschichte.

 

Den Abschluss unseres Berlin-Besuchs bildete am Sonntagmorgen das Deutsche Historische Museum: Auf mehreren Etagen konnten wir in die Epochen der deutschen Geschichte seit dem Mittelalter eintauchen und unsere eigenen Schwerpunkte setzen. Einige nutzten die Zeit auch für einen Blick auf die East-Side-Gallery oder den Besuch des Museums am Checkpoint Charly.

 

Am frühen Sonntagnachmittag brachte der Zug uns wieder zurück nach Bad Dürkheim – im Gepäck zahlreiche Eindrücke unserer vielseitigen Hauptstadt, die mit ihrer Fülle an Institutionen, politischen Einrichtungen, Orten der Geschichte und den dortigen Begegnungen verdeutlicht, was Demokratie heute für uns bedeutet.

 

Die Kurse 12SK1 (Krah) und 12SK2 (Hoff)

 

 

 


 

 

150 Euro für die Kurskasse

 

Der Leistungskurs Sozialkunde 11 des Werner-Heisenberg-Gymnasiums Bad Dürkheim ist unter den Preisträgern des Schülerwettbewerbs zur politischen Bildung 2011

 

Die Jury der Bundeszentrale für politische Bildung war beeindruckt: Die Schülerinnern und Schüler des Sozialkundekurses haben sich mit ihrem Beitrag zum Schülerwettbewerb nicht nur viel Arbeit gemacht. Ihr Thema „Kulturelle Vielfalt – zusammen mehr erreichen“ hat sie offensichtlich intensiv beschäftigt und zu großer Kreativität angespornt. Die Anstrengung wurde jetzt mit einem Preis belohnt: 150 Euro fließen in die Kurskasse.

„Über Bekanntschaften von Kursmitgliedern zu Firmen, Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen in der Umgebung konnten wir gute Kontakte zu Migranten herstellen.“, sagte Johanna Bruns. Ein Fragekatalog, der als Grundlage ausgewertet wurde, sowie umfassende Recherche führten zu dem gelungenen Wettbewerbsbeitrag, in dem die Arbeitsmigration in Deutschland fokussiert wurde.

Die Konkurrenz, gegen die sich die WHGler durchsetzen konnten, war riesig. Fast 50.000 Jugendliche der 5. – 11. Jahrgangsstufe aus Deutschland und Österreich haben beim Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2011 mitgemacht. 2.478 im Team erarbeitete Projektergebnisse waren zu bewerten. Die Jury setzte sich aus Fachlehrkräften sowie Mitarbeitern einiger Kultusministerien zusammen. Neben dem Thema „Kulturelle Vielfalt“ hatten die Kinder und Jugendlichen viele weitere Aufgabenstellungen zur Auswahl: „Alle mal mithelfen! Soziales Pflichtjahr Pro und Contra“, „Was trägst du denn da – politisches Statement oder Modetrend?“, „Stadtgeschichte(n) – hautnah“, „Deine Visitenkarte im Netz“ und das freie Thema „Politik brandaktuell“.

Der angesehene Schülerwettbewerb, der unter der Schirmherrrschaft des Bundespräsidenten steht, möchte wichtige Themen in die Schulen hineintragen, methodische Anstöße geben und so die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer unterstützen.

 


KULTURELLE VIELFALT – ZUSAMMEN MEHR ERREICHEN

 

PROJEKTBERICHT

 

Begonnen haben wir unser Projekt damit eine Facebook-Gruppe zu gründen, die dafür angelegt wurde, erste Gedanken zu sammeln. So hatte jeder die Möglichkeit außerhalb der Schule gute Einfälle zum Projekt direkt den anderen mitzuteilen. Es sammelten sich einige Überlegungen z.B. dazu, wie wir die Aufgaben angehen wollen.

Über Bekanntschaften von Kursmitgliedern zu Firmen, Kindergärten, Schulen ect konnten wir Kontakte zu Migranten herstellen. Der nächste Schritt war dann einen Fragebogen für diese Firmen und anderen Einrichtungen zu erstellen, in denen Migranten arbeiten. Dabei unterschieden wir zwischen Migranten und den deutschen Mitarbeitern der Migranten.

Anschließend befassten wir uns genauer mit dem Thema „Kulturelle Vielfalt“. Wir recherchierten und verfassten erste Texte. Um nun eine Verbindung zwischen der Integration in Deutschland und dem Fragekatalog herzustellen, fokussierten wir uns noch auf ein spezielleres Thema, die Arbeitsmigration.

Aufgrund dieses Hintergrundwissens gelang es uns somit, die Fragebögen besser auszuwerten. Mithilfe unserer Ergebnisse gestalteten wir Diagramme. Zum Schluss zeichneten sich 3 Einrichtungen ab, welche die

kulturelle Vielfalt erfolgreich nutzen. Diese 3 Einrichtungen haben wir uns genauer angesehen und sie in unserem Wettbewerbsbeitrag vorgestellt.

 

 Unser Kurs (nicht abgebildet:  Ch. Gaiser, F. Fuhrmann und S. Volkmer,

da sie unsere Schule bei „Jugend trainiert für Olympia“ repräsentierten)

 

 

 

 WAS IST KULTURELLE VIELFALT?

 

„Kultur“ ist in unserer Gesellschaft ein sehr häufig benutzter Begriff. Ursprünglich leitete man ihn vom Lateinischen „colere“ ab, was so viel heißt wie bebauen, pflegen. Folglich beschrieb der Begriff „Kultur“ die Art und Weise, wie die Menschen mit der Natur umgingen. Damals war dies auf die Landwirtschaft bezogen. Im Laufe der Zeit wurde die ursprüngliche Bedeutung auf andere Bereiche ausgeweitet. Deshalb gilt heute z.B. auch Kunst als ein kulturelles Erbe einer Gesellschaft. Gerade durch die unterschiedlichen Entwicklungen der Kulturen zeichnen sich verschiedene Gesellschaften aus. Wenn es zu einem Zusammenkommen dieser Gesellschaften kommt, dann sprechen wir von kultureller Vielfalt.

Diese Vielfalt bietet einige Möglichkeit, damit angefangen, sich durch den Kontakt mit Menschen aus anderen Nationen auszutauschen. Besonders interessant können hierbei charakteristische Aspekte, wie bestimmte Traditionen eines Landes sein. Eine gute Gelegenheit zur Erweiterung des eigenen Horizontes. Auch voneinander Lernen bringt Abwechslung in Arbeitsprozesse oder auch im privaten Bereich, sei es „nur“ das Kochen.

Darüber hinaus hat Deutschland auch ein wirtschaftliches Interesse an der Einwanderung. Mit dem Rückgang der Geburtenrate hängt ebenso ein Rückgang der Arbeitskräfte zusammen, was für die Sozialversicherungen weniger Beiträge zur Folge hat. Wie sich dieses Defizit z.B. auf die Renten auswirkt, ist noch nicht endgültig geklärt. Auch wenn Migration die Probleme des demographischen Wandels nicht löst, denn auch die sozialversicherungspflichtigen Migranten werden älter, so bringt es doch zumindest einen positiven Effekt für diese Kassen.

Ein weiterer Punkt ist allerdings viel interessant für die deutsche Wirtschaft. Wie man dem Artikel „Angst vor dem Scheitern“ der  SZ8) entnehmen kann, sind lediglich zwischen 10 und 11% der Erwerbstätigen in Deutschland selbstständig. Den Grund dafür gibt schon der Titel. Die gut ausgebildeten Migranten sind diesbezüglich mutiger. 2009 war jeder 5. selbstständige Gründer ein Migrant9). Aber nicht nur das. Sie sorgen auch für mehr Wettbewerb auf dem Markt der Dienstleistungen. Dass man sich heute für 5€ die Haare schneiden lassen kann ist mit Sicherheit auch den Migranten zu verdanken.