Synagogen im Raum Bad Dürkheim

 

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Jüdische Gemeinden im Kreis Bad Dürkheim

 

Ort

Gründung

Ende

 

Sichtbare Reste

Altleiningen

 

14. Jh

Synagoge 1850

1905

1/3 der Bevölkerung Anfang des 19. Jh

 

Bad Dürkheim

14. Jh

Synagoge 1746/49

1940

 

Inschrift

Bissersheim

18. Jh

Synagoge 1865

1879

1880 Synagoge versteigert

 

 

Bockenheim

16. Jh

Synagoge vor 1848

1940

1938 Schändung der Synagoge

1939 Synagoge verkauft

 

Synagoge (Privathaus)

Carlsberg

18. Jh

1868

ca. 10 % der Bevölkerung Mitte des 19. Jh

Friedhof

Deidesheim

14. Jh

Synagoge 1853

(ältere Synagogen 1532 und frühes 18. Jh)

1940

1936 Synagoge verkauft

 

Synagoge (Kulturhaus)

Friedhof

Dirmstein

18. Jh

Synagoge 1856/57

1932 Synagoge verkauft

 

Synagoge (Wohn- und Geschäftshaus)

Ellerstadt

19. Jh

Synagoge

1908

1908 Synagoge verkauft (1970 abgerissen)

 

 

Freinsheim

19. Jh

Synagoge 1846

1893

Synagoge verkauft

 

Synagoge (Vereinsheim)

Friedelsheim

18. Jh

Synagoge 1851-1854

1920

1922 Synagoge verkauft

 

Synagoge (Privathaus)

Grünstadt

18. Jh

Synagoge 1749-1757

1940

1939 Synagoge verkauft

 

Synagoge (Geschäftshaus)

Friedhof

Hassloch

18. Jh

Synagoge 1843

Schulhaus, Lehrerwohnung und Mikwe

1938 Schändung der Synagoge

1939 Synagoge verkauft

(1978 abgerissen)

 

Schulhaus

Friedhof

Hettenleidelheim

18. Jh

Synagoge Mitte 19. Jh

1896

1898 Synagoge verkauft

 

2 Friedhöfe

Kallstadt

18. Jh

Synagoge 1837 (Vorgängerbau 18. Jh)

1923

1918 Synagoge verkauft

 

Synagoge (Privathaus)

Kindenheim

18. Jh

Synagoge 1786

1907

nach 1907 Synagoge verkauft

 

Synagoge (Wohnhaus)

Friedhof

Kirchheim

19. Jh

Synagoge 1884-1890

1938

1938 Synagoge geschändet

1939 Synagoge verkauft

 

Synagoge (Wohnhaus)

Friedhof

Neuleiningen

19. Jh

Synagoge 1822

1902

1902 Synagoge verkauft

 

Synagoge (Protestantische Kirche)

Obrigheim

2. Hälfte 17. Jh

Synagoge 1837

1904

1904 Synagoge verkauft (1971 abgerissen)

Anfang 19. Jh über 10 % der Bevölkerung

Friedhof

Wachenheim

14. Jh

Synagoge 18. Jh

1940

Synagoge vor 1938 (oder früher?) profanisiert

 

Synagoge (Wohnhaus)

Friedhof

Wattenheim

19. Jh

Synagoge 1812

1930

1930 Synagoge verschenkt und weiterverkauft (1939 abgerissen)

Synagoge trotz Profanisierung 1938 geschändet

 

Weisenheim/Berg

18 Jh

Synagoge 1832/33

1909

1909 Synagoge versteigert

 

Synagoge (Kulturhaus)

 

Bad Dürkheim

 

Weinstrasse Süd 1,

49°27'36.5'' N
8°19'5.10''E

 

 

Über die mittelalterliche Vorgeschichte der jüdischen Gemeinde gibt es kaum Zeugnisse. Nach der Vernichtung bzw. Vertreibung während der Pestpogrome kam es nur zu einigen sporadischen Ansiedelungen während der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Die Geschichte der Dürkheimer Gemeinde begann im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts.

Seitdem wuchs die Gemeinde – zum Teil auch gegen den allgemeinen Trend – bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Lebten 1708 noch fünf jüdische Familien in der Stadt, waren es 1787 schon 15, 1848 dann 50 Familien mit insgesamt 248 Personen. Ihren Höhepunkt erreichte die Gemeinde 1900 mit 291 Angehörigen. Erst danach kam es auch unter den Dürkheimer Juden zu Aus- und Abwanderungen. 1933 lebten noch 184 Juden in der Stadt. Die 19 noch in Dürkheim verbliebenen Juden wurden im Oktober 1940 ins Konzentrationslager Gurs deportiert.

 

Die ehemalige Dürkheimer Synagoge  in der Entengasse wurde 1748/49 errichtet. 1848 wurde sie vergrößert, sodass sie 160 Sitzplätze für Männer und 90 für Frauen umfasste sowie diverse andere, reich geschmückte Räume. In der Synagoge wurde sehr liberaler Gottesdienst gehalten, sogar die Geschlechter wurden zum Gottesdienst nicht getrennt. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Literatur:

Jüdisches Leben in der Pfalz  46-48.

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland 85.

Weber, Synagogen 44f.

 

Externe Links:

http://www.alemannia-judaica.de/bad_duerkheim_synagoge.htm

 

(Nina Eberle)

 


 

Bockenheim

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Literatur:

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

http://www.alemannia-judaica.de/bockenheim_adw_synagoge.htm

 


  Deidesheim

zum jüdischen Friedhof

Bahnhofstraße 19

49°24'28.9''N

8°11'19.5''E

link zu googlemaps  

link zu earth-dots.de

In Deidesheim gab es bereits im frühen 14. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde. Ihre Synagoge stand neben dem mittelalterlichen Schloss. Während der Pestprogrome wurden auch die jüdischen Bürger Deidesheims ermordet, was das Ende der Gemeinde bedeutete. Im 16. Jahrhundert entstand erneut eine jüdische Gemeinde. Diese nutzte nacheinander unterschiedliche Gebäude als Synagoge/Gebetssaal, bis schließlich in den 1850er Jahren ein Grundstück in der jetzigen Bahnhofstraße erworben und eine Synagoge gebaut wurde.

Die neue Synagoge wurde während der Zeit, in der es eine aktive jüdische Gemeinde gab, zweimal renoviert: in den Jahren 1905 und 1926. Ende 1936 wurde die Synagoge dann verkauft, was darin begründet lag, dass es nur noch sehr wenige jüdische Bürger in Deidesheim gab. Das Gebäude wurde vorerst als Lagerhalle und Garage genutzt, weshalb die Synagoge bei der Reichspogromnacht nicht zerstört oder beschädigt wurde. Im Zuge der Nutzung als Garage und Lagerhalle wurde die Toranische verschlossen, einige Fenster verkleinert und außerdem ein großes Tor in eine der Wände gebrochen. Seit 1987 steht das Gebäude unter Denkmalschutz, 1992 wurde es dann von der Stadt gekauft. Der "Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V." gründete sich kurz darauf im Jahre 1994 mit dem Ziel der Sanierung und sinnvollen Verwendung der ehemaligen Synagoge. Die Renovierung wurde im Jahr 2004 beendet. Seitdem ist die ehemalige Synagoge das "Kulturhaus am Schlosspark".
 

(Charlotte Haußmann)

 

 Jüdischer Gottesdienst am 10. März 2013:

Nach mehr als 75 Jahren fand am Sonntag, dem 10. März 2013, wieder ein Gottesdienst in der ehemaligen Synagoge von Deidesheim statt.  Dabei handelte es sich um ein Nachmittagsgebet (Mincha). Gehalten wurde dieser Gottesdienst von dem amerikanischen Rabbi Gary Davidson (Air B ase Ramstein).  Deidesheim war bereits die dritte Station nach Odenbach ( externer link zur Jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz) und Me isenheim. Die Idee von Rabbi Davidson, in den noch vorhandenen ehemaligen Synagogen, die als öffentliche Gebäude genutzt werden, jüdische Gottesdienste abzuhalten, wird hoffentlich noch in weiteren Orten umgesetzt werden. Initiiert wurde der Gottesdienst durch eine Kooperation der Jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz mit dem Freundeskreis Ehemalige Synagoge Deidesheim und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Pfalz.  Der Gebetsgottesdienst wurde in hebräischer Sprache gehalten, wobei die Anwesenden die Gebete in Übersetzungen mitlesen konnt en. Die Erläuterungen zum Gottesdienst und zum Anlass des Gottesdienstes wurden in die jeweiligen Sprachen übersetzt. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde eine Mesusa (Haussegen) an der Tür der Synagoge befestigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Markus Sasse)

 

Literatur:

Jüdisches Leben in der Pfalz 51-52

Schnabel, B.: Jüdisches Leben in Deidesheim im Jahrhundert zwischen 1630 und 1730 (Deidesheimer Heimatblätter 19), Deidesheim 2007.

Schnabel, B.: Zur mittelalterlichen Geschichte jüdischer Gemeinden in der nördlichen Vorderpfalz (Deidesheimer Heimatblätter 18), Deidesheim 2008.

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland 133-135.

Weber, Synagogen  60

 

Externe Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_%28Deidesheim%29

http://www.alemannia-judaica.de/deidesheim_synagoge.htm

http://www.deidesheim.de/de/erlebnis-pur/ein-streifzug/juedisches-leben.html

http://www.deidesheim.de/de/erlebnis-pur/ein-streifzug/kulturhaus-ehem-synagoge.html

http://www.land-und-leute-ev.de/pdf-files/LandsynagogenB.pdf

http://www.igs-deiwa.de/index.php?page=9-november (Aktivitäten der IGS Deidesheim/Wachenheim zum Thema Judentum in Deidesheim)


 


 

Freinsheim

Hermann Sinsheimer

Judengasse 8

49°30'21.3''N

8°12'32.9''E

Kontakt für eventuelle Besichtigung: Männergesangverein 1846, Judengasse 8, 67521 Freinsheim, Tel. 06353/3155.

Der Vorgänger der ehemaligen Freinsheimer Synagoge war ein Betsaal, der sich in einem der jüdischen Häuser befand und im Jahr 1815 das erste Mal erwähnt wurde. Erst im Jahr 1846 wurde die heute noch erhaltene Synagoge außerhalb der Stadtmauern errichtet. Doch bereits nach wenigen Jahren, in den 1880er Jahren, wurde es schwierig für die Gemeinde Gottesdienste abzuhalten. Dies lag daran, dass es kaum noch genug Gemeindemitglieder gab, um die zum Abhalten eines Gottesdienstes notwendige Anzahl von zehn anwesenden Männern einzuhalten, weil viele jüdische Familien wegzogen. Auch Versuche 1887 via Zeitungsannonce ärmere jüdische Familien zum Umzug nach Freinsheim zu bewegen, scheiterten. Als Konsequenz daraus ergab sich, dass keine Gottesdienste mehr gehalten werden konnten, weshalb sich die Gemeinde zum 01.01.1894 auflöste. Im selben Jahr wurde die Synagoge an die Gemeinde verkauft und der Erlös zur Renovierung der Synagoge einer Nachbargemeinde verwendet. Bis ins Jahr 1966 wurde das Gebäude als Kindergarten verwendet, bis es im gleichen Jahr an den örtlichen Männergesangsverein verkauft wurde, dem es bis heute als Vereinsheim dient. Seit 1985 steht die ehemalige Synagoge unter Denkmalschutz.

 

Vom ursprünglichen klassizistischen Bau sind noch drei Außenwände zu sehen, außerdem wurde die Einteilung der Rundfenster beibehalten.

 

Literatur:

Jüdisches Leben in der Pfalz 48

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland 154f.

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

 

(Charlotte Haußmann)

 


 

Friedelsheim

 

Bahnhofstraße 8

49°26'52.7''N

8°13'21.9''E

Die heute nicht mehr existente Vorgängersynagoge der noch erhaltenen ehemaligen Synagoge stammte wohl aus dem 18. Jahrhundert und wurde, nachdem die neue Synagoge errichtet worden war, im Jahr 1858 verkauft. Fünf Jahre vorher, 1853, war die heute noch erhaltene Synagoge im hinteren Bereich eines bereits bestehenden Gebäudes errichtet worden. Das entsprechende Grundstück befindet sich direkt am durch Friedelsheim fließenden Schwabenbach, wodurch den Bau einer Mikwe im Keller möglich ist (allerdings bis jetzt nicht nachgewiesen.

Im Jahr 1922, 69 Jahre nach dem Bau der Synagoge, löste sich die Gemeinde auf und verkaufte ihre Synagoge. Seit 1982 wird das Gebäude als Wohnhaus genutzt, das Portal und einige bauliche Eigenheiten der Synagoge sind weiterhin zu sehen, allerdings wurde die Portalinschrift entfernt.

  

   

Literatur:

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

http://www.alemannia-judaica.de/friedelsheim_synagoge.htm

 

(Charlotte Haußmann)

 


 

Grünstadt

  zum jüdischen Friedhof

Östlicher Graben 19

49°33'54.6''N

8°9'51.1''E

Das Grundstück, auf dem die ehemalige Synagoge steht, wurde bereits im Jahre 1741 von der in Grünstadt ansässigen jüdischen Gemeinde erworben. Zunächst wurde das dort befindliche Haus als Gebetssaal genutzt, bis 1849 der Bau einer Synagoge begonnen und 1857 vollendet wurde. Bis heute ist das Gebäude als spätbarocker Bau zu erkennen. Im 19. Jahrhundert wurd die Synagoge mehrfach umgebaut, 1899 wurde sogar der Neubau einer Synagoge geplant, was allerdings an den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde scheiterte. Stattdessen wurde der bestehende Innenraum von Grund auf saniert und umgebaut. Am 1. März 1900 wurde der letzte Schmuck eingeweiht und damit der Umbau abgeschlossen. Bis in das Jahr 1938 wurde die Synagoge als Gemeindezentrum genutzt.

In der Reichspogromnacht wurde die Inneneinrichtung der Synagoge vollständig zerstört, neben weiteren Verwüstungen wurden auch die Torarollen auf dem Luitpoldplatz verbrannt. Im Frühjahr 1939 wurde das Gebäude verkauft und als Lagerraum genutzt. Veränderungen am Gebäude gab es bis auf das Zumauern der Fenster kaum. Im Jahr 1970 wurde ein Abriss des Gebäudes geplant, aber nicht durchgeführt. Stattdessen wurde das Gebäude knapp zehn Jahre später umgebaut, im Erdgeschoss wurde in Form von neu eingebauten Arkaden die Architektur des Gebäudes deutlich verändert. Unter Denkmalschutz gestellt wurde die ehemalige Synagoge im Jahr 1986, und zwei Jahre später, am 10.11.1988, wurde eine Gedenktafel angebracht.


 
Literatur:

Jüdisches Leben in der Pfalz 49-50.

Schilling, K. / Steiner, O. / Weber, E.: Jüdisches Leben in Grünstadt (hrg. v. Ökumenischen Arbeitskreis der Prot. Kirchengemeinde Grünstadt), Grünstadt 2007.

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

http://www.alemannia-judaica.de/gruenstadt_synagoge.htm

 

(Charlotte Haußmann)

 


 

  Kallstadt

 

Neugasse 10/12

49°29'33.1''N

8°10'36.1''E

Der Bau der ehemaigen Synagoge in Kallstadt wurde im Jahr 1836 begonnen und ein Jahr später vollendet und eingeweiht. Die Vorgängersynagoge, deren Entstehungszeit nicht bekannt ist, fiel bereits zehn Jahre vor Erbauung der neuen Synagoge als baufällig auf. Dennoch bedurfte es vier Anläufe um den Bau der neuen Synagoge von der bayrischen Regierung genehmigen zu lassen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Gemeinde aufgelöst, da viele Gemeindemitglieder wegzogen und so die zum Abhalten eines Gottesdienstes erforderliche Zahl von zehn Männern nicht mehr zusammenkam. Daher wurde die Synagoge im März 1918 versteigert und fortan als Wohn- oder Lagerhaus verwendet. Das Gebäude ist seit dem einigen Renovierungsarbeiten unterzogen worden – unter anderem ist der gesamte Synagogenraum in Wohnraum umgebaut worden. Seit 1985 steht die ehemalige Synagoge als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.

Charakteristisch für die Kallstadter Synagoge sind ägyptisierende Elemente, die heute noch an den Fenstern erkennbar sind (vgl. auch Rülzheim).

 

 

 

Literatur:

Jüdisches Leben in der Pfalz 48.

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

http://www.alemannia-judaica.de/kallstadt_synagoge.htm

 

(Charlotte Haußmann)

 


 

Kirchheim

zum jüdischen Friedhof

Hintergasse 29

49°32'22.2''N

8°10'47.2''E

Über die Vorgängersynagoge der jetzt noch bestehenden ehemaligen Synagoge ist nur sehr wenig bekannt. 1790 wurde ein Grundstück mit Gebäude in der Hintergasse erworben, auf dem dann innerhalb der nächsten Jahre eine Synagoge errichtet wurde. Vorher hatte die Gemeinde lediglich einen Gebetssaal. Die neue Synagoge entstand entweder durch einen Neubau, oder durch den Umbau einer Scheune. Doch im Jahre 1881 ist diese Synagoge derart baufällig geworden, dass man nicht umhin kam, einen Neubau zu planen. Die bisher in einem benachbart gelegenen Gebäude befindliche Lehrerwohnung sollte in die neue Synagoge integriert werden, ebenso wie ein Schulsaal. Finanzielle Probleme verzögerten den Baubeginn, sodass erst im Jahr 1884 begonnen werden konnte. Bis in das Jahr 1890 dauerte die Bauphase, die sich aufgrund der Finanzierungsprobleme in die Länge zog.

Die neuromanisch gebaute Synagoge bestand so bis 1938, wo sie in der Reichspogromnacht geschändet, aber nicht völlig zerstört wurde. Im Jahr darauf, 1939, wurde der Besitz der von nun an ehemaligen Synagoge an die Gemeinde Kirchheim übertragen. Nach dem 2. Weltkrieg, im Jahr 1945, wurde der Besitz des Gebäudes ein weiteres Mal übertragen, diesmal an die jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz. Allerdings wechselte die ehemalige Synagoge bereits in den 1960 Jahren erneut den Besitzer, um dann letztendlich 1970 zu einem Wohnhaus umgebaut zu werden. Hierbei wurde eine Zwischendecke eingezogen, und die Fenster wurden umgebaut. Auch ohne Gedenktafel oder Inschrift ist klar zu erkennen, dass es sich bei diesem Gebäude ursprünglich nicht um eine normales Wohnhaus handelte.

 

 

Literatur:

Jüdisches Leben in der Pfalz 48.

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland 206f.

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

http://www.alemannia-judaica.de/kirchheim_weinstrasse_synagoge.htm

 

 (Charlotte Haußmann)

 


 

Neuleiningen

 

Mittelgasse 50

49°32'31.7''N

8°8'19.5''E

Kontakt für eventuelle Besichtigung: Protestantisches Pfarramt Grünstadt-Sausenheim, Kirchgasse 11, 67269 Grünstadt, Telefon: 06359 / 961020


Im Jahr 1822 wurde von der jüdischen Gemeinde in Neuleiningen die Kirchenruine des ehemaligen Karmeliterklosters, das im 14. Jahrhundert entstand, gekauft und zur Synagoge umgebaut. Zuvor hatte das Gebäude zwischen 1555 und 1802 als lutherische Kirche gedient. Doch als sich zum Ende des 19. Jahrhunderts die Zahl der Gemeindemitglieder verringerte, waren die letzten Gemeindemitglieder gezwungen, die Synagoge 1900 zunächst zu schließen, um sie dann 1902 an die Gemeinde Neuleiningen zu verkaufen. Sie wurde zunächst von der Gemeinde, dann privat genutzt.

Seit dem Jahr 1957 hat das Gebäude wieder eine neue Funktion, es wird (wieder) als evangelische Kirche genutzt. Die ehemalige Synagoge in Neuleiningen ist die einzige in Rheinland-Pfalz, die aus einer ehemaligen christlichen Kirche entstanden ist, um dann wieder zu einer Kirche zu werden..

 

 

 

 

Literatur:

Jüdisches Leben in der Pfalz 50-51.

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland 

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

http://www.alemannia-judaica.de/neuleiningen_synagoge.htm

 

(Charlotte Haußmann)

  

 

 

 


 

Wachenheim

 

 

 

 

Literatur: 

Jüdisches Leben in der Pfalz 51.

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland  

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

http://www.alemannia-judaica.de/wachenheim_synagoge.htm

 

 


 

  Weisenheim am Berg

 

Hauptstraße 28a

49° 30′ 48.61″ N

8° 9′ 16.69″ E

Das Gebäude der ehemaligen Synagoge (Hauptstraße 28a) liegt im Innenort in zweiter Reihe. Sie wird über eine kurze Stichstraße erreicht, die nach Süden von der Hauptstraße abzweigt. Dem Gebäude südlich vorgelagert ist ein kleiner Platz, der zur öffentlichen Straßenfläche gehört.

Die Synagoge hat eine Grundfäche von rund zehn mal sieben Meter, eine Firsthöhe von etwa sieben Meter und erstreckt sich von Osten (vorne) nach Westen (hinten). An den beiden Längsseiten (Süd/Nord) gibt es jeweils drei Rundbogenfenster, an der Ostseite zwei. Die Eingangstür, in die hebräische Schriftzeichen eingemeißelt sind, ist ebenfalls ein Rundbogen. Von außen ist das Gebäude weiß verputzt und Teile der Dachziegeln stammen noch aus der Erbauungszeit. Der Innenraum, welcher mit Kerzenlicht beleuchtet wurde, besteht aus einem kleinen Vorraum  und einem großen Hauptraum, wobei vom Vorraum eine Wendeltreppe zur Empore für Frauen führt, auf der für etwa 20 Frauen Platz ist. Im Hauptraum ist Platz für etwa 50 weitere Personen. Die Sitzplätze sind gegen die Ostwand gerichtet, in der sich eine Nische befindet, worin früher ein Schrein für die Torarollen war. Ein breites Band von blauer Farbe füllt die Hohlkehle zwischen den Seitenwänden und der Decke. Es spannt sich um den gesamten Innenraum und symbolisiert den Himmel.

Der Bau der Synagoge wurde 1832 vom Bayrischen Kaiser Ludwig I. genehmigt und im selben Jahr getätigt. Bis zum 19. Jahrhundert wurde die Synagoge benutzt, doch aufgrund Rückgangs der jüdischen Gemeinde, es konnte nicht mehr regelmäßig Gottesdienst gehalten werden, da an einem Gottesdienst mindestens 10 männliche Juden anwesend sein mussten, verkauft. Ab 1909 wurde die sie dann von der örtlichen Schreinerei als Lagerraum genutzt und da die „Synagoge“ nun keine Synagoge mehr war, wurde sie zu Zeit des Nationalsozialismus nicht beschädigt. Im Laufe der Zeit des 20. Jahrhunderts nahm die Raperaturbedürftigkeit zu und 1988 schlossen sich Bürger, hauptsächlich aus Weisenheim am Berg, zu einem gemeinnützigem Verein zusammen, erwarben die ehemalige Synagoge durch öffentliche Zuschüsse, Spenden und Eigenmitteln und restaurierten sie 1990 „denkmalgerecht“

Mittlerweile finden Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen, Lesungen oder Vorträge statt http://www.ehemalige-synagoge-weisenheim.de/veranstaltungen-1.html

 

 

 

 

Literatur:

Jüdisches Leben in der Pfalz 49.

Müller, G. (Hrg.): Die Juden in Weisenheim am Berg und ihre Synagoge, Weisenheim am Berg 1990. 

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland 383-385

Weber, Synagogen 158

 

Externe Links:

http://ehemalige-synagoge-weisenheim.de/index.html (Homepage des Förderkreises Ehemalige Synagoge Weisenheim am Berg e.V.)

http://www.kulturland.rlp.de/no_cache/suche/einrichtungen/e/ehemalige-synagoge-weisenheim-am-berg/ (Informationen auf der Homepage von Kulturland Rheinland-Pfalz)

http://www.alemannia-judaica.de/weisenheim_synagoge.htm

 

(Malte Peper)

 


 

Nachbarkreise und Nachbarregionen (in Auswahl)

 

Edesheim Essingen Fußgönheim Germersheim
Kirrweiler Odenbach Ruchheim Rülzheim

 

 


 

  Alsenz

 

 

 


 

Bobenheim-Roxheim

 


 

Dahn

 

 


 

Edesheim (Kreis Südliche Weinstrasse)

 

 

 

Literatur:

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

 


 

Essingen (Kreis Südliche Weinstrasse)

 

 

 

Literatur:

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

 


 

Fußgönheim

 

 

 

 

 

 

 

 Literatur:

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

 


 

 

Germersheim

 

 

 

 

 

Literatur:

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

  Weber, Synagogen

 

Externe Links:

 

 


 

Kirrweiler

 

 

 

Literatur:

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

 


 

Odenbach

49° 41' 7.84"N
7° 39' 4.96"E
Kirchhofstraße 19

Öffnungszeiten:
April bis August an jedem 1. Sonntag im Monat von 14 - 16 Uhr

Kontakt:
Foerderverein ehemalige Synagoge Odenbach e.V.:
(06382) 993297 (Ursula Woehl)
(06753) 3771 stv. Vorsitzende: Martha Eicher
(06753) 5178 Friederike Kappesser
fv-synagogeodenbach(at)t-online(dot)de
Nach Terminabsprache werden auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten Führungstermine oder
Beischtigungen angeboten.

 

Die Synagoge in Odenbach wurde im Jahr 1752 errichtet. Im Laufe der Jahre wurde sie mehrfach renoviert, so beispielsweise 1835. Sie musste umgebaut werden, um der steigenden Zahl an Gemeindemitgliedern Herr zu werden. Dazu wurde eine Frauenempore ins Dachgeschoss gebaut. Vorher saßen die Frauen nur durch einen Sichtschutz getrennt auf der gleichen Ebene wie die Männer. Zu dieser Zeit wurden auch die barocken Wandmalereien im Stile von Elieser Sussmann übermalt.

 

Im Zuge der Novemberpogrome wurde die Synagoge zwar nicht niedergebrannt – was daran liegt, dass ihre Lage im Ort im Falle eines Brandes mit großer Wahrscheinlichkeit auch andere Gebäude beschädigt hätte -, aber ihr Innenraum wurde vollständig verwüstet. In der Toranische sind heute noch zwei durch Axthiebe verursachte Kerben zu erkennen. Einige Torarollen wurden entwendet und verbrannt.

Im Oktober 1939 wurde die Synagoge verkauft und von da an als Abstellraum verwendet. Nach einem weiteren Verkauf 1952 an einen Landwirt wurde das Gebäude als Getreidelager benutzt.

Gut 50 Jahre später, in den Jahren 1983/86, hat man die ehemalige Synagoge unter Denkmalschutz gestellt. Während wissenschaftlicher Untersuchungen durch Bernhard Kukatzki im Jahr 1985 und der Renovierung wurde eine Genisa gefunden und ausgewertet. Die dort entdeckten Torawimpel(-fragmente), Tefillin, Tefillinbeutel und ein komplett erhaltener Beschneidungswimpel werden seither in der restaurierten Synagoge ausgestellt. Zudem wurden noch einige Urkunden gefunden, die Rückschlüsse auf das Leben der jüdischen Gemeinde in Odenbach zulassen. Die ursprünglichen Wandmalereien sind wieder freigelegt und teilweise restauriert worden. Über dem Haupteingang waren ursprünglich folgende Worte eingraviert: „Dies ist das Tor des Herrn, Gerechte gehen dort hinein“ (Psalm 118, 20), ebenso wie die Jahreszahl 5512 (≙ 1752).

 

Ermöglicht wurde und wird die Restaurierung und Instandhaltung der ehemaligen Synagoge durch einen Förderverein, der von einigen Bürgern Odenbachs und der näheren Umgebung gegründet wurde und das Gebäude im Jahr 1989 erstand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Externe Links:

 

(Charlotte Haußmann)


 

Ruchheim (Stadt Ludwigshafen)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

Literatur:

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

 

Externe Links:

 


 

Rülzheim

 

 

 

 

Literatur:

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland

Weber, Synagogen

 

Externe Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_%28R%C3%BClzheim%29

 


 

 

Literatur:

Jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz = Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrg.): „Ein edler Stein, sei sein Baldachin …“. Jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz, Speyer 1996.

Jüdisches Leben in der Pfalz = Gerlach, B.H. / Meissner, S. (Hrg.): Jüdisches Leben in der Pfalz. Ein Kultur-Reiseführer, Speyer 2013.

Kukatzki, B.: Jüdisches Leben in der Pfalz (Die Reihe Archivbilder), Erfurt 2006.

Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland = Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz / Staatliches Konservatorenamt des Saarlandes / Synagogue Memorial Jerusalem (Hrg.): „… und dies ist die Pforte des Himmels“ 1.Mos 28,17. Synagogen Rheinland-Pfalz – Saarland (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland 2), Mainz 2005.

Weber, O.: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südwestpfalz (Hrg. v. d. Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Pfalz), Dahn 2005.

 

 

Externe Links:

 

http://www.students.uni-mainz.de/chrbecht/SFJS/Das%20Landjudentum%20in%20der%20Nordpfalz.pdf#page=1&zoom=auto,0,849